Mehr lesen = weniger Strafe

23 Februar 2013

Durch Beschäftigung mit Literatur sollen brasilianische Gefängnisinsassen ihre Haft verkürzen können.

Die Regierung verspricht "Erlösung durch Lesen" - und hofft auf eine Entlastung der überfüllten Strafanstalten.

Mit einer literarischen Maßnahme will der Staat das Problem lindern. Häftlinge sollen einen Teil ihrer Haftstrafen erlassen bekommen, wenn sie Bücher lesen und sich schriftlich mit den Werken befassen. Das teilte die Regierung mit.

Bis zu vier Wochen Zeit bekommt ein Häftling, um ein Werk über Philosophie, Wissenschaft oder klassische Literatur zu lesen. Anschließend soll er mit einem Aufsatz beweisen, dass er sich wirklich mit dem Inhalt des Buches beschäftigt hat. Dieser sollte möglichst fehlerfrei und in Schreibschrift geschrieben sein. Ränder und Absätze dürfen ebenfalls nicht fehlen.

Mit jedem beendeten Aufsatz werden dem fleißigen Häftling vier Tage seiner Haftzeit erlassen. Da bis zu zwölf Bücher im Jahr behandelt werden dürfen, kann ein lesefreudiger Insasse so seine Haft um insgesamt 48 Tage pro Jahr verkürzen.

Der Bücherkanon soll aus Klassikern der Wissenschaftsliteratur, Philosophie und Belletristik bestehen.

Ein Gremium soll der Regierung zufolge entscheiden, welche Häftlinge an dem Programm teilnehmen dürfen. "Eine Person kann das Gefängnis aufgeklärter und mit einer erweiterten Sicht auf die Welt verlassen", sagt der Anwalt André Kehdi aus São Paolo. Er betreut ein Projekt, das Bücherspenden für Gefängnisse sammelt. "Zweifelsfrei", sagt Kehdi, "werden die Teilnehmer das Gefängnis als bessere Menschen verlassen."

Quelle...=> http://www.sueddeutsche.de

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