Proteste gegen Korruption am brasilianischen Nationalfeiertag 7 September

08 September 2011

Die Demonstranten forderten auf Schildern „Null Toleranz gegen Korruption“ und warnten, dass Brasilien zum „Land der Diebe“ werde. Staatspräsidentin Dilma Rousseff verfolgte unterdessen in Brasília die traditionelle Parade anlässlich des Feiertages. Seit ihrem Amtsantritt im Januar mussten mehrere Minister ihrer Regierung nach Korruptionsvorwürfen den Hut nehmen, darunter Anfang Juni auch ihr Kabinettschef Antonio Palocci.

 

 

In Brasilien haben zehntausende Menschen am nationalen Unabhängigkeitstag gegen Korruption protestiert. Allein in der Hauptstadt Brasília gingen am Mittwoch nach Polizeiangaben 25 000 Menschen auf die Straße, um schärfere Maßnahmen gegen Veruntreuung von Steuergeldern und Misswirtschaft zu fordern. Auch in anderen Städten Brasiliens folgten tausende Menschen dem auch übers Internet verbreiteten Aufruf zum «Nationalen Marsch gegen die Korruption».

dpa

 

Blogger Fabio Mayer gibt in seinem Blog einen aufschlussreichen Bericht über das Phänomen der brasilianischen Korruption unter dem Titel “Das brasilianische Volk sorgt sich nicht um die Korruption”.

fabiomayer.blogspot.com/2011/08/o-povo-brasileiro-nao-se-preocupa-com.html

 

...frei übersetzt....

“Die Korruption in Brasilien ist eine Angelegenheit der Angehörigen der mittleren und höheren Gesellschaftsklassen, die Zeitungen und Zeitschriften lesen oder sich auf Nachrichtenseiten im Internet informieren, in denen politische Vorgänge in Blogs und sozialen Netzwerken debattiert werden. Die große Mehrheit des Volks diskutiert diese Themen nicht und macht sich auch keine Gedanken dazu. Die Masse des Volkes, die große Mehrheit der Menschen ist unfähig einen Korrupten zu identifizieren und noch weniger ihre Existenz der Inkompetenz eines Regierenden , zuzuordnen.

Im Hinblick auf eine gute wirtschaftliche Situation, der leichten Möglichkeit auf Kredit irgendwelchen Plunder zu kaufen, interessiert sich die Volksmasse eine feuchten Kehricht um die Korruption. Das Volk springt, wo es möglich ist auf den “Zug der Fröhlichkeit” auf, der mit öffentlichen Geldern finanziert wird, um die Leute bei Laune zu halten. Es tut dies, weil es von Kindsbeinen an die falsche Einstellung gelernt hat, dass es gut ist sich an den Staat anzulehnen, um damit der Arbeit aus dem Weg gehen zu können.

Der Brasilianer kümmert sich nicht um die Korruption, auch wenn die Präsidentin Dilma Roussef an Popularität verliert, und wenn ein Teil der Bevölkerung in irgendeiner Form sich vom wirtschaftlichen Fortschritt abgeschnitten fühlt oder zumindest psychologisch den Effekt der internationalen Wirtschaftskrise merkt, auch wenn die Krise hier bei uns noch nicht voll durchgeschlagen hat.

Die Korruption ist nicht und war nie auf der politischen Agenda des Durchschnittsbrasilianers, der nie aufgehört hat, Politiker mit anrüchiger Vergangenheit zu wählen und der, wenn er die Möglichkeit hat, nicht auf Attacken gegen den Staat und seine öffentlichen Gelder verzichtet, nur um persönlichen Vorteile daraus zu ziehen.”

 

 

 

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